Coworking-Werte

Die Coworking-Bewegung basiert auf den fünf Werten Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit und Offenheit. Diese fünf Begriffe werden auch als die Grundwerte von Coworking bezeichnet. Sie sind aber nicht verpflichtend, um ein Coworking Space zu sein und werden deshalb ganz unterschiedlich interpretiert und umgesetzt. In einer unbestimmten Form finden sie sich aber in allen echten Coworking Spaces wieder.

Offenheit

Das Prinzip der Offenheit zeigt sich in verschiedenen Aspekten in einem Coworking Space und ist womöglich der ursprünglichste und wichtigste Wert der gesamten Bewegung. Ohne Offenheit ist es Menschen nicht möglich, Zugang zu einem Coworking Space zu bekommen und sich in die → Community einzubringen. Zusammenarbeit ist ebenfalls nicht möglich, wenn man nicht offen mitarbeitet und genauso auch Ergebnisse mit anderen offen teilt.

Offenheit zeigt sich aber auch in der individuellen Freiheit, wann und wie man sich in einem Coworking Space selbstständig aufhalten kann. Auch baulich drückt sich das Prinzip in denen für die → Community gedachten, offenen Flächen wieder. Die preiswertesten Optionen einer Mitgliedschaft sind oft von Flexibilität geprägt und auf die offenen Arbeitsbereiche eines Coworking Spaces mit freier Platzwahl und nach dem Prinzip → Hot-desking begrenzt.

Gemeinschaft

Mit der Anmeldung in einem Coworking Space wird man Teil einer → Community. Diese zeichnet durch ein von den Betreibern des Coworking Spaces gerne betontes, vermeintliches Wir-Gefühl aus. Alle Member eint allerdings nur, dass sie sich für eine kostenpflichtige Mitgliedschaft in einem Coworking Space entschieden haben. Ansonsten verbindet die einzelnen Member zu Beginn kaum etwas. Eine → Community entsteht nicht von selbst.

Der Sinn der Gemeinschaft liegt darin, durch Vernetzung der einzelnen Member einen gegenseitigen wirtschaftlichen Nutzen unter den zusammenarbeitenden Mitgliedern zu erzeugen, während sich alle auf ihre eigenen Projekte und die Geschäftsentwicklung konzentrieren. Die Interaktion mit der Gemeinschaft muss also einen ökonomischen Mehrwert bieten, damit sich die Member auch in die Gemeinschaft einbringen.

Zugänglichkeit

Das Prinzip der Zugänglichkeit basiert darauf, dass es überhaupt möglich ist, Member in einem Coworking Space zu werden, also Offenheit, und ein Teil einer → Community werden zu können, also Gemeinschaft. Dadurch können Menschen und Teams aus verschiedenen Branchen zusammenkommen und eine Gemeinschaft bilden, was die Diversität in einem Coworking Space erhöht und die Grundlage für → Serendipitäts-Effekte darstellt.

Zugänglichkeit kann sich in einem Coworking Space in drei Ebenen zeigen: Raum, Zeit und Kosten. Der Zugang zu den Räumen eines Coworking Spaces kann generell offengehalten sein oder auch beschränkt werden. Manche Mitgliedschaften ermöglichen Zugang nur zu bestimmten Uhrzeiten, andere rund um die Uhr. Es braucht auch niedrigpreisige Optionen einer Mitgliedschaft, damit sich mehr Menschen Zugang zur → Community leisten können.

Zusammenarbeit

Das Prinzip der Zusammenarbeit stammt aus den Anfangstagen der Coworking-Bewegung, als hauptsächlich Selbstständige und Freelancer*innen in Coworking Spaces arbeiteten. Danach kamen die Startups und inzwischen sind auch Teams aus Unternehmen anwesend, doch auch diese Akteure streben Kooperationen an oder engagieren auch andere Member des Coworking Spaces. Dies ist im → Community-Konzept eines Coworking Spaces verankert.

Damit es allerdings zu einer Zusammenarbeit kommt, müssen sich die registrierten Member untereinander auch kennen und dazu grundlegend bereit sein. Letzteres wird durch das Prinzip der Offenheit ermöglicht, ersteres ist oft die Arbeit des/der Community-Manager*in eines Coworking Spaces. Durch bestimmte Formate, Veranstaltungen, aber auch die direkte Vernetzung, werden Member sich gegenseitig vorgestellt und Kooperationen forciert.

Nachhaltigkeit

Durch das im Miteinander eines Coworking Spaces verankerte Teilen der Infrastruktur und das Umlegen der anfallenden Betriebskosten (bspw. Für WLAN, Strom, Wasser, etc.) auf die Mitgliedschaften, werden die vorhandenen Ressourcen und genutzten Materialien optimiert genutzt. Die dadurch vergleichsweise niedrigen Preise für eine Mitgliedschaft in einem Coworking Space, erhöhen wiederum auch die finanzielle Nachhaltigkeit der Mitglieder.

Manche Coworking Spaces denken das Thema Nachhaltigkeit aber noch weiter. So werden zum Teil Möbel aus recycelten Materialien selber hergestellt oder Abfallprodukte, wie beispielsweise Kaffeesatz, anderweitig noch genutzt, zum Beispiel für die Produktion eigener Seife. Durch ein Alumni-Programm kann die Zugehörigkeit und Verbundenheit mit einem Coworking Space auch über eine aktive Mitgliedschaft hinaus nachhaltig gestaltet werden.


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