Rural Coworking

Der Begriff »Rural Coworking« (abgeleitet vom englischen Wort ›Rural‹, was ›ländlich‹ bedeutet) wird oft als Sammelbegriff für sämtliche Initiativen zum Thema Coworking im ländlichen Raum verwendet. Der Begriff ist verbreitet, jedoch noch nicht gefestigt. Auch Bezeichnungen wie »Regionales Coworking« oder »Dezentrales Coworking« (vor allem in der Schweiz) finden immer wieder Anwendung, wenn das Thema behandelt wird.

Charakteristisch für »Rural Coworking« ist stets ein Coworking-Angebot, das sich dadurch auszeichnet, wirtschaftlich nur selten tragfähig zu sein und deshalb oft in Kombination mit einem anderen Geschäftsmodell oder als Pfeiler eines lokalen Ökosystems, für welches es aufgrund von Sekundäreffekten relevant ist, organisiert wird. Dies kann bspw. ein Dorfladen oder ein hotelähnliches Workation-Retreat sein.

Ein »Rural Coworking«-Projekt wirkt oft in andere Bereiche der Grunddaseinsfunktionen hinein, wobei das Coworking-Angebot eine wichtige, aber niemals die einzige Rolle spielt. Es wird deshalb auch als ein Instrument mit dem Ziel geschaffen, innovatives, nachhaltiges und vernetztes Denken und Handeln im Ort zu etablieren. In so einem Fall steht der wirtschaftliche Erfolg des Coworking-Angebots sowieso nicht im Vordergrund.

Trotz der Bezeichnung als ›rural‹, wird der Begriff inzwischen auch auf sub-urbane Coworking-Angebote angewendet. Doch auch wenn die Infrastruktur dieser Standorte nicht immer mit denen von ländlichen Orten vergleichbar ist, gibt es Gemeinsamkeiten in den wirtschaftlichen Herausforderungen. Sie unterscheiden sich somit beide eher von urbanen Coworking Spaces in zentralen Großstadtlagen als direkt voneinander.


Danksagung: Vielen Dank für die Zuarbeit zu diesem Eintrag an Jenny Schäpper-Uster, Silvia Hennig, Christopher Schmidhofer und Ulrich Bähr.


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