Die Hälfte aller US-Büros stehen immer noch leer
Büroauslastung in den USA (Quelle: Washington Post)
Neues vom Real Estate Armageddon: Laut Kastle Systems betrug die Büroauslastung im Januar 2023 in den zehn größten Städten der USA rund 50,4 Prozent, berichtet die Washington Post. Das Unternehmen erfasst, wie oft eine Magnetkarte durch ein elektronisches Lesegerät gezogen wurde, um eine Tür zu öffnen und misst so die Büroauslastung.
Die 50,4 Prozent sind zwar der höchste Wert seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020; jedoch ist das Wachstum in den letzten Monaten abgeflacht. In San Francisco beträgt die durchschnittliche Belegungsrate beispielsweise immer noch nur 40 Prozent. Doch Expert*innen vermuten, dass der Wert im landesweiten Durchschnitt wahrscheinlich nicht viel weiter als die jetzt erreichten 50 Prozent wachsen wird.
Worauf beruht diese Vermutung? Beschäftigte sind nicht mehr dazu bereit, inflexible Arbeitsbedingungen zu akzeptieren und wechseln eher das Unternehmen. Stichwort Great Resignation. Allein 2021 haben 47 Millionen Menschen in den USA ihren Job gekündigt, da dieser nicht mehr ihren Bedürfnissen entsprach. Während der Pandemie haben viele Menschen gelernt, dass ihre Arbeit auch von woanders als vom Büro aus erledigt werden kann, beispielsweise im Homeoffice oder in einem wohnortnahen Coworking Space, und dass dies die Vereinbarkeit mit dem Privatleben verbessert.
Und sie haben Recht. Mehr als die Hälfte der US-Arbeitsplätze können heute ortsunabhängig organisiert werden, während es laut Gallup im Januar 2019 noch nur 32 Prozent waren. Das ist aber keine US-amerikanische Entwicklung, sondern so verändert sich Arbeit überall in der westlichen Hemisphäre, in der inzwischen hauptsächlich Dienstleistungen den Kern der Wirtschaft darstellen.