2023-12-13

Petitionen ja, Change.org nein

In den letzten Tagen wurden gleich zwei Petitonen in Stendal gestartet, die viel Aufmerkamkeit bekamen. Die erste Petition richtete sich gegen den Beschluss des Kreistags, dass das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2024 nicht mehr in den Bussen im Landkreis Stendal Gültigkeit besitzt (der MDR berichtete). Die zweite Petition forderte die Wiedereinstellung des langjährigen Geschäftsführers der Stendaler Wohnungsbaugesellschaft, Daniel Jircik, der aufgrund noch nicht geklärter Vorwürfe freigestellt wurde (die Volksstimme berichtete).

Beide Petitionen wurden auf der Plattform Change.org gestartet. In der Welt der Online-Petitionen ist Change.org zweifellos eine der bekanntesten Plattformen. Doch es gibt überzeugende Gründe, warum man sich eventuell nach Alternativen umsehen sollte, wenn man eine Petition starten möchte. Die beiden Petenten habe ich nicht darauf hingewiesen, um nicht jemanden, der sich dazu entschlossen hat eine Petition überhaupt zu starten, im Nachgang durch Kritik noch zu demotivieren, aber ich möchte das als Anlass nehmen, für das Thema zu sensibilisieren.

Kritikpunkte an Change.org

Change.org ist dafür bekannt, Nutzerdaten zu sammeln und zu verwenden, was stets eine Gefahr für die Privatsphäre der Nutzer*innen darstellt. Hinzu kommt, dass Change.org durch Werbung und den Verkauf von Promotion-Services für bestimmte Petitionen finanziert wird. Dies könnte zu einem Interessenkonflikt führen, da es Fragen zur Authentizität und Neutralität der Plattform aufwirft. Außerdem gibt es Kritik hinsichtlich der Transparenz von Change.org, insbesondere bezüglich der Förderung von Petitionen und ihrer tatsächlichen Erfolgsrate.

Laut einer Untersuchung der italienischen Zeitung Espresso” verkauft Change.org E-Mail-Adressen von Unterzeichnern sogenannter gesponserter Petitionen“ an NGOs und politische Parteien. Die Preise variieren je nach Anzahl der gekauften E-Mail-Adressen. Dies hat vor ein paar Jahren bereits zu einer Debatte über den Schutz der Privatsphäre in Deutschland geführt. Change.org, ein in Delaware gegründetes Unternehmen, nutzt diese Daten für Profilerstellung und Fundraising. Kritiker wie der ehemalige Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert bemängeln mangelnde Transparenz und mögliche Verstöße gegen deutsche Datenschutzbestimmungen.

OpenPetition und andere Alternativen

Eine hervorragende Alternative zu Change.org ist OpenPetition. Es zeichnet sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit und einen starken Fokus auf Transparenz und Datenschutz aus. Diese Plattform bietet Nutzer*innen die Möglichkeit, Petitionen auf einer transparenten und unabhängigen Plattform zu starten und zu unterstützen. Im Gegensatz zu Change.org, wo die Monetarisierung und Datennutzung ernsthafte Bedenken aufwerfen, setzt OpenPetition auf eine transparentere und nutzerorientierte Herangehensweise.

Neben OpenPetition gibt es zwar auch andere Plattformen wie Avaaz, Campact oder WeMove.EU, die sich auf spezifische Themen oder geographische Bereiche konzentrieren, aber OpenPetition sticht durch seine universelle Anwendbarkeit und seinen Fokus auf Nutzer*innenrechte und Transparenz hervor. Für diejenigen, die eine Alternative zu Change.org suchen, bietet OpenPetition eine ausgezeichnete Plattform, die Datenschutz ernst nimmt, eine breite Palette von Themen unterstützt und dabei hilft, Petitionen an die richtigen Adressaten zu bringen.


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