LEADER-Verein anerkannt
Heute kam der lang ersehnte Bescheid des Landes Sachsen-Anhalt, dass die Lokale Entwicklungsstrategie der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) »Altmark Mitte« anerkannt wurde. Damit endet eine fast sechsmonatige Ungewissheit, die durch die besorgniserregenden Ereignisse Ende Juni in Bismark angefangen hat. Damals wurde auf der Gründungsversammlung der LAG »Mittlere Altmark« der Verein von rechtskonservativen Kräften aus dem Umfeld der Arneburger CDU gekapert. Die Satzung wurde um wesentliche Elemente der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gekürzt und einen gegen die LEADER-Bedingungen verstoßender Vorstand gewählt.
Daraufhin gründete ich mit mehreren anderen Akteuren aus der Region einen zweiten Verein, die LAG »Altmark Mitte«, der sich ebenfalls um die Vertretung des LEADER-Fördergebiets bewarb. Ein bis dahin nie dagewesener Vorgang in der LEADER-Förderung. Dementsprechend vorsichtig agierte das Land und nahm sich viel Zeit mit der Entscheidung. Beide Vereine durften eine zu bewertende Entwicklungsstrategie einreichen. Da die der gekaperten LAG nur ein früher Arbeitsstand von unserer war, denn alle an der Ausarbeitung beteiligten Akteure hatten sich der neuen LAG angeschlossen, und unser Vereinsvorstand regelkonform gebildet war, versprachen wir uns auch eine Anerkennung durch das Land. Sie nun aber ganz offiziell zu haben, ist ein wichtiger und auch befreiender Moment.
Es bleibt abzuwarten, ob die LAG »Mittlere Altmark« Rechtsmittel gegen den Bescheid einlegt. Das könnte noch zu Verzögerungen führen, wird aber sehr wahrscheinlich nichts an der Entscheidung ändern. Wie schon geschrieben, hat sich das Land viel Zeit mit der Entscheidung genommen und wird einen rechtssicheren Bescheid verfasst haben. Nichtsdestotrotz sind die Vorgänge ein Alarmsignal für eine neue Kultur seitens rechter Kräfte, die auch willentlich Schaden in Kauf nimmt. Hätten wir keinen zweiten Verein gegründet, wäre die LAG »Mittlere Altmark« vermutlich aus vielen Gründen nicht anerklannt wurden und damit Fördergelder der Europäischen Union für Teile der Altmark verloren gewesen. Zum Glück kam es diesmal noch anders.